Sándor Szabó, einst selbst renommierter Boxer und später erfolgreicher Trainer der ungarischen Kickbox Nationalmannschaft, arbeitete zuletzt als Sicherheitschef in einem Hotel in Békéscsaba. Am Dienstag wurde er gegen 21:45 Uhr von einem tobenden Hotelgast erstochen. Das Opfer hinterlässt eine Frau sowie mehrere Kinder, darunter eine 10jährige Tochter.

Békéscsaba: Am Abend des 15. August 2023 feierte der 27jährige Tamás K. auf der Terrasse des Hotels ausgiebig. Gegen 21:45 Uhr rastete der in Érd wohnhafte Mann jedoch aus bislang unbekannten Gründen völlig aus und tobte so heftig, dass Sándor Szábó, der für die Sicherheit des Hotels zuständig war, eingreifen musste. Nach einem kurzen Wortwechsel kam es zwischen den beiden zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Obwohl auch von kräftiger Statur, war Tamás K. dem älteren Mann weit unterlegen. Der ehemalige K1 Kämpfer Sándor Szabó brachte seinen Kontrahenten innerhalb Sekunden zu Boden. Anschliessend beugte er sich über den Hotelgast, um zu überprüfen, ob dieser ärztliche Hilfe benötigt. Unbemerkt zog der Täter ein Messer und als Sándor Szabó für einen Moment zur Seite blickte, rammte ihm Tamás K. die Klinge in den Oberschenkel. Hierbei verletzte er eine Arterie.

Sofort strömte Blut aus seinem Oberschenkel und Sándor Szabó brach zusammen. Als er bereits am Boden lag, attackierte ihn der Täter erneut. Tamás K. stach mehrfach auf sein mittlerweile wehrloses Opfer ein und traktierte es mit Tritten. Danach flüchtete der zur Roma Minderheit gehörende Täter vom Tatort. Als die Rettungskräfte eintrafen, befand sich Sándor Szabó im kritischen Zustand und musste vor Ort stabilisiert werden. Im Krankenhaus erlag er jedoch seinen schweren Verletzungen.

Nach der Bluttat eröffnete die zuständige Behörde die Fahndung nach dem 27jährigen Messerstecher. Bereits am Mittwochmorgen gab Tamás K. auf und stellte sich bei der Polizeidirektion Monor. Er wurde wegen des begründeten Verdachts, Sándor Szabó getötet zu haben, verhaftet.

Viele Menschen in Ungarn trauern um den einstigen Sportler und sind entsetzt über die sinnlose Bluttat. Sándor Szabó war insbesondere in Sportlerkreisen bis heute sehr beliebt.

«Wir können schlichtweg noch nicht verstehen, was geschehen ist. Ich warte immer noch darauf, dass er nachhause kommt.»

gabriella Szabóné Vass

Die Witwe von Sándor Szabó sagte gegenüber der ungarischen Tageszeitung Blikk: «Wir können schlichtweg noch nicht verstehen, was geschehen ist. Ich warte immer noch darauf, dass er nachhause kommt. Unsere 10jährige gemeinsame Tochter weiss genau, was mit ihrem Vater passiert ist». Ausserdem bemerkt sie: «Sándor war ein guter Mensch und wollte immer allen helfen». Die beiden lebten seit 20 Jahren zusammen und planten ihren Hochzeitstag. Dazu wird es leider nicht mehr kommen.    

Bis zu einem rechtskräftigen Gerichtsurteil gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.

Video: Nachrichtensendung über die Bluttat (ungarisch)

Foto: Strasse in Békéscsaba (Beispielbild); Bildquelle: Pixabay

Quellen:

A ringben csodákra volt képes, de a késsel már nem bírt Szabó Sándor kickboxedző, a békéscsabai gyilkosság áldozata – PestiSrácok (pestisracok.hu)

Index – Belföld – Megszólalt a Békéscsabán megölt korábbi ökölvívó-válogatott edző özvegye

Index – Belföld – Újabb részletek derültek ki a Békéscsabán megkéselt bokszedző meggyilkolásáról