Am letzten Mittwoch sprengte sich in einem Einfamilienhaus in Esztergom ein polizeilich bekannter Querulant in die Luft. Bei der schrecklichen Explosion kamen der Täter und ein Polizeibeamter ums Leben. Mehrere Personen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Am letzten Mittwoch (20.09.2023) rückte die Anti-Terror-Einheit der ungarischen Polizei (TEK) zu einem Einfamilienhaus in der Ortschaft Esztergom aus. Ein geistig verwirrter Mann (54) hatte im Vorfeld mehreren Beamten, darunter Richtern, Staatsanwälten und Vollstreckungsbeamten, mit dem Tod gedroht. Als die Polizisten nach ergebnislosen Verhandlungen das Haus betraten, sprengte sich der Mann sofort mit einer Propangasflasche in die Luft. Im Vorfeld der Sprengung hatte er im Wohnbereich des Hauses eine grosse Menge Benzin verteilt. Durch die gewaltige Explosion starben der Täter selbst sowie einer der Polizisten. Mehrere Beamte wurden schwer verletzt, darunter auch ein Feuerwehrmann. Die Opfer wurden in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.  

Schon zu Beginn der Verhandlungen kooperierte der Mann nicht, er blieb während der viereinhalbstündigen Verhandlung stets aggressiv. Es gab Phasen der Unterhaltung, in denen es so aussah, dass er sich ergibt und es schien, dass er nachgiebiger wurde. Diese wellenartigen Phasen charakterisierten die ganze Verhandlung.

TEK-Chef János Hajdú gegenüber RTL-Nachrichten.

Gemäss dem ungarischen Nachrichtenportal «Index» arbeitete der Selbstmordattentäter als Heilmasseur und zeigte sich auf sozialen Medien als Anhänger von antisemitischen Verschwörungstheorien. Ausserdem soll er russische Propaganda verbreitet haben und hoch verschuldet gewesen sein. Anwohner beschreiben ihn als einen verschlossenen und aggressiven Mann, der auf die ganze Welt wütend war. Auch an seinem früheren Wohnort Kömörő hätten sich die Menschen vor ihm gefürchtet. Der 54-Jährige stammte aus schwierigen Verhältnissen. Sein Vater erhängte sich vor Jahren und seine Mutter starb an übermässigem Alkoholkonsum.  

Kurz nach der Gewalttat traf Innenminister Sándor Pintér am Tatort ein. Mittlerweile drückte auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus.

Drei Tage nach der Explosion dauerte die Arbeit der Spurensicherung immer noch an, da die Experten ein Areal von 700 Quadratmetern untersuchen mussten. Die Leiche des Attentäters konnte mittlerweile aus den Trümmern geborgen und abtransportiert werden.

Der Mann hatte ernsthafte Sorgen. Er hatte seit längerem Probleme mit den Behörden, er hatte Schulden und hasste das Regime sowie die Polizei.

der Whiskyräuber Attila Ambrus

Der als Whiskyräuber bekannte Attila Ambrus (wir haben über ihn am 23.08.2023 hier auf Hungariancrime.com berichtet) kannte den Täter vom Sehen her. Ambrus ist der Meinung, dass sich der spätere Selbstmordattentäter seit Monaten auf die Sprengung vorbereitet hatte und wundert sich, warum die Lage von den Behörden nicht ernst genug behandelt wurde.  

Unter Umständen hätte die schreckliche Tat verhindert werden können.

Kurznachrichten (ungarisch) vom 20.09.2023

Quellen:

Index – Belföld – Ambrus Attila ismerte az esztergomi robbantót, megrázó részleteket árult el

Index – Belföld – Esztergomi robbantás: a TEK szerint volt remény a sikeres akcióra

Index – Belföld – Azonnal robbantott az esztergomi férfi, amikor rátörték az ajtót a TEK-esek

Felrobbantotta magát egy férfi Esztergomban – egy rendőr meghalt, többen megsérültek + videó (magyarnemzet.hu)

Ungarn: Mann sprengt sich und Polizisten in die Luft – 20 Minuten