Unsere kriminalistische Ungarnreise führt uns heute ins 19. Jahrhundert zurück. Genaugenommen ins Jahr 1877, als der ungarische Serienmörder Béla Kiss geboren wurde.
Kiss gilt bis heute als eine mysteriöse Gestalt, die viele Rätsel aufwirft. Sogar die deutsche Unterhaltungsindustrie interessierte sich für ihn und so erschien 2013 der Horrorfilm «Bela Kiss: Prologue».
Es werden ihm mindestens 24 Morde an jungen Frauen zugeschrieben. Ausserdem gab es ein männliches Opfer. Hierbei handelte es sich um den Liebhaber seiner Frau. Kiss bewahrte seine Opfer auf seinem Grundstück in grossen Metallbehältern auf. Er behauptete, er sammle Benzin, weil er eine Rationierung befürchte.
Béla Kiss war von Beruf Blechschmid und betrieb zeitweise eine eigene Werkstatt. Zeitzeugen beschrieben ihn als einen intelligenten Mann, der bei Frauen durchaus erfolgreich war. Im Jahr 1913 zog er aus dem VIII. Bezirk Budapests in die damals noch eigenständige Gemeinde Cinkota (heute Budapest). Ein Jahr später – damals war er bereits 37 Jahre alt – brach der erste Weltkrieg aus und Kiss meldete sich freiwillig bei der Armee. Im Herbst 1914 verliess Béla Kiss Cinkota, die Leichen auf seinem Grundstück wurden aber erst anderthalb Jahre später gefunden.
1916 hiess es, er sei gefallen. Nachforschungen ergaben aber, dass diese Nachricht lediglich auf eine Namensverwechslung beruhte.
Etwas später wurde der Polizei gemeldet, dass Kiss in einem serbischen Krankenhaus liege. Doch er konnte fliehen, bevor die Polizei eintraf.
1924 wurde er in der französischen Fremdenlegion entdeckt, aber er vermochte auch hier noch rechtzeitig zu desertieren.
1932 war ein Beamter der Mordkommission überzeugt davon, Kiss aus einer U-Bahn-Station in New York kommen gesehen zu haben. Gerüchten zufolge war Kiss in New York als Hausmeister tätig.
Das wahre Schicksal des Béla Kiss ist bis heute unbekannt.
Schreiben Sie einen Kommentar